Horst Bienek, geboren am 7.5.1930 in Gleiwitz (heute Gliwice), Oberschlesien. Sein Vater war Beamter bei der Deutschen Reichsbahn, seine Mutter, geborene Piontek, polnischer Herkunft, gab Klavierunterricht. Nach dem Einmarsch der russischen Truppen wurde Bienek als Demontagearbeiter zwangsverpflichtet. Ein Jahr später Umsiedlung nach Köthen/Anhalt, in die damalige Ostzone. Nach dem Abitur arbeitete er bei der „Tagespost“ in Potsdam als Redaktionsvolontär. 1951 wurde er in die Theaterklasse der „Meisterschüler“ Bertolt Brechts am Berliner Ensemble aufgenommen. Am 8.11.1951 wurde er vom Staatssicherheitsdienst wegen politischer Delikte verhaftet und der Besatzungsmacht überstellt. Nach siebenmonatiger Untersuchungshaft am 12.4.1952 Verurteilung durch ein sowjetisches Militärtribunal zu 25 Jahren Zwangsarbeit in der Sowjetunion: er habe angeblich Spionage betrieben und den Sturz der DDR-Regierung bewirken wollen. Arbeitslager in Workuta. Im Oktober 1955 Entlassung durch Amnestie in die Bundesrepublik. Vom Sommer 1957 bis Ende 1961 Kulturredakteur beim Hessischen Rundfunk in Frankfurt/M. und Herausgeber der Buchreihe „Studio 58“. 1961 Lektor und später Cheflektor beim Deutschen Taschenbuch Verlag (dtv) in München. Reisen durch Europa, Amerika und Australien mit Vorträgen und Lesungen. Zuletzt lebte er als freiberuflicher Schriftsteller in München-Ottobrunn. Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt. Bienek ist am 7. 12. 1990 in München ...